Wenn das Mobilitätsprofil von Reith im Alpbachtal ein Schulzeugnis wäre, würde die Gemeinde im Schulfach „Zufußgehen“ eine glatte eins bekommen. Im letzten Jahr wurde eine Begegnungszone umgesetzt sowie eine Schulstraße eingerichtet.
Die Begegnungszone läuft direkt am Gemeindeamt vorbei sowie an einigen Lokalen und Geschäften. Autos dürfen durchfahren, allerdings nur mit 20 km/h. Und alle Verkehrsteilnehmenden sind gleichberechtigt: Fahrräder, Fußgänger:innen, Roller – alle haben gleich viel Platz und können sich frei bewegen. Die Lebensqualität im Zentrum von Reith im Alpbach ist für alle gestiegen.
„Die Begegnungszone wurde schon vor mehreren Jahren beschlossen und nun endlich umgesetzt. Mit Erfolg: Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird gut angenommen“, erzählt der Bürgermeister Thomas Gschösser. Seit den Gemeinderatswahlen im Frühjahr 2022 stellt die Liste WIR den Gemeindechef. Seitdem weht ein frischer Wind durch die verkehrsberuhigte Gemeinde.
Ein weiteres Leuchtturmprojekt ist die Schulstraße, die zur Volkschule und Mittelschule von Reith im Alpbachtal führt. Sie ist eine der ersten ihrer Art in Tirol, weil die Zulassung von Schulstraßen in der Straßenverkehrsordnung erst vergangenes Jahr beschlossen wurde. Bürgermeister Gschösser und sein Team haben die Gelegenheit beim Schopf ergriffen.
„Es war immer ein Problem, dass viele Kinder von ihren Eltern mit dem Auto direkt vor die Schultüre gebracht wurden, dadurch stieg auch das Gefahrenpotenzial für Unfälle. Wir haben gemerkt, dass wir hier eine klare Regelung brauchen, da kam die Schulstraße gerade richtig“, so Gschösser. Zu den Stoßzeiten des Schulbetriebs in der Früh und zu Mittag herrscht also Fahrverbot. Eine Tafel macht darauf aufmerksam. Die Kinder können auf sicherem Weg zu Fuß oder mit dem Rad oder Roller zur Schule kommen.
Und wie bewegt sich der Bürgermeister selbst durch die Gemeinde? „Im Sommer bin ich sowieso immer mit dem Radl unterwegs, das ist in Reith gut und sicher möglich. Aber auch zu Fuß komme ich schnell von A nach B“, berichtet Thomas Gschösser. Sein Wunsch: Ein Radweg von Brixlegg im Inntal nach Reith, das auf einem Hochplateau zwischen Brixlegg und dem Alpbachtal liegt. Gespräche mit dem Tourismusverband laufen bereits. Sowohl für die touristischen Gäste als auch für die Bevölkerung wäre dieser Radweg ein Riesengewinn, so der Bürgermeister.